Wenn der Morgen die Dunkelheit vertreibt


Wenn der Morgen die Dunkelheit vertreibt
Autorin: Brittainy C. Cherry
Seitenzahl: 448
Verlag: Lyx
Erschienen: Oktober 2019
Genre: Liebe, Emotion

Klappentext:

Jackson Emery glaubt nicht an Versprechen. Und ich glaube nicht mehr an die Liebe. Ich bin zu zerbrochen für ihn. Er ist nicht der Richtige für mich. Und doch sind wir perfekt füreinander. Weil wir wissen, dass das zwischen uns nicht für immer sein wird. Weil wir die Hoffnung längst aufgegeben haben, dass uns jemand für den Rest unseres Lebens lieben könnte. Bis der Moment des Abschieds gekommen ist und wir plötzlich merken, dass wir nie wieder ohneeinander sein können.

Meine Meinung:

Wenn dein Leben nach so vielen Jahren plötzlich nicht mehr das ist, was es einmal war.
Diese Erfahrung ist es, die Grace, die Protagonistin in diesem Buch, schmerzlich machen muss. Nach unzähligen Jahren muss sie erfahren, dass ihr Ehemann sich in eine andere Frau verliebt hat. Und als wäre das nicht schon genug, halten sie sich während des Sommers beide im selben Ort auf, dort, wo Grace aufgewachsen ist. In dieser sehr kirchlichen Gemeinde wird die Zeit für sie mitunter zum Spießrutenlauf. Und dann ist da plötzlich Jackson Emery. Das schwarze Schaf der Stadt. Von allen gemieden und mit dem wohl schlechtesten Ruf. Doch ausgerechnet er findet eine Verbindung zu Grace und sie zu ihm. Doch macht es das am Ende einfacher?

Bereits die ersten Seiten des Buches hatten es geschafft, mich emotional wahnsinnig zu berühren. Die Geschichte rund um Grace, wie sie über ihre Ehe und all die schönen Zeiten nachdenkt, war sehr gut dargestellt und man konnte sich der Tatsache nicht entziehen, dass man das Gefühl hatte, mit Grace mitzuleiden. Man wollte sie am liebsten trösten, so nahe wie ihr das alles ging. Man spürte deutlich, wie sehr sie das alles mitnimmt. Vor allem, je mehr sie auch über die ganze Sache erfährt.
Überhaupt war sie jemand, den ich im Verlauf des Buches am liebsten ständig umarmt hätte. Als Tochter der Pastorenfamilie stand sie eh schon dauernd im Mittelpunkt und jeder meinte, mehr über sie und ihre Trennung zu wissen. Und ausgerechnet ihre Mutter ist die, die das wenigste Verständnis für sie zeigt. Das fand ich so furchtbar beim Lesen, diese Frau hat mich wahnsinnig aufgeregt. Zumindest bis mir ihre Beweggründe deutlich wurden. Die Autorin hat auf alle Fälle eindrucksvoll dargestellt, wie schwer es für Grace ist, sich durchzusetzen und ihren Standpunkt zu verteidigen, wo doch momentan alles schwer genug für sie war. Aber zum Glück gibt es auch Menschen, die trotz allem hinter ihr stehen.

Und dann kommt es unerwarteterweise zu einer Annäherung mit Jackson Emery. Er und sein Vater werden von den Einwohnern verachtet und erst im weiteren Verlauf erfährt man genauer, was damals geschehen ist und zu dieser Situation führte. Und es dauert noch eine ganze Weile, bis man alles im Ganzen versteht und mich persönlich hat diese Entwicklung sprachlos gemacht. Denn damit hatte ich nie gerechnet.
In meinen Augen ist Jackson jedoch ein sehr tiefgründiger und spannender Charakter. Ihn darf man nicht einfach nach dem beurteilen, was man sieht, sondern man muss hinter die Fassade schauen. Und genau das ist es, was zwischen Grace und ihm im Verlauf nach und nach passiert. Sie sind wie Feuer und Wasser und doch ergänzen sie sich auf eine wunderbare Art und Weise. Es war so schön, sie miteinander zu erleben und wie sie entgegen aller Widerstände zu ihrer ungewöhnlichen Freundschaft stehen.

Dass zwischen ihnen dann noch mehr entsteht, ist denke ich mehr als logisch. Doch es hätte mich auch gewundert, wenn die Autorin hier nicht noch den ein oder anderen Stolperstein eingebaut hätte. Und genau so kam es auch. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich tatsächlich die ein oder andere Träne beim Lesen vergießen musste. Das passierte mir in diesem Buch tatsächlich öfter. Die Geschichte hat mich wahnsinnig berührt und ist emotional wieder höchster Lesegenuss, so, wie man es von der Autorin gewohnt ist. Ich konnte und wollte es gar nicht mehr aus der Hand legen und war absolut in der Handlung versunken.
Hier geht es nicht einfach nur um eine Liebesgeschichte. Hier geht es um Vertrauen, Vorurteile und Missstände in der Gesellschaft. Die Frage, woran man glauben oder woran man sich orientieren soll. Und was überhaupt sicher ist im Leben. Und vor allem geht es um die Frage: wie fängt man neu an, wenn alles ausweglos scheint und der Scherbenhaufen immens groß ist?

Für Fans der Autorin ist dieses Buch ein absolutes Muss und wer es emotional und tiefgründig mag, der sollte hier definitiv nicht dran vorbeigehen. 

Fazit:
Ein wahnsinnig berührendes Buch, dass mich emotional absolut packen konnte. Es ist immer wieder ein Highlight, etwas von der Autorin zu lesen und ich kann hier guten Gewissens volle 5 Sternchen vergeben. 

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