"Montag" ist der erste Band der Zeitlos-Reihe aus der Feder von E.L.Todd. Rund 326 Seiten umfasst der Auftakt zu der neuen Reihe der bekannten Autorin und entführt den Leser abermals in eine neue Welt, in der das Wort "einfach" definitiv nicht einfach ist.
Ich bedanke mich an dieser Stelle bei Hartwick Publishing für das zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar.
Klappentext:
Ich glaube nicht an Bestimmung. An Schicksal. Oder an Seelengefährten. Aber ich glaube an Hawke.
Mein Leben war niemals wieder komplett gewesen seit meine Eltern mich für immer verlassen haben. Ich habe meinen Bruder, jemand, den ich die meiste Zeit kaum tolerieren kann, und ich habe meine beste Freundin, Marie.
Und ich habe mich selber.
Aber als Hawke in mein Leben tritt, ist da eine sofortige Verbindung. Unsere Augen treffen sich und wir unterhalten uns, ohne etwas zu sagen. Zum ersten Mal in meinem Leben fühle ich tatsächlich etwas. Aber er tut es nicht. Er halt mich auf Distanz und tut so als sei nichts zwischen uns, obwohl da ganz klar etwas ist. Ich bin nicht die Art von Mädchen, die auf einen Typen wartet, also tue ich es nicht. Aber das bedeutet nicht, dass er aus meinen Gedanken verschwunden ist.
Unsere Wege kreuzen sich wieder, auf eine Art, die keiner von uns beiden erwartet hatte, und alles ändert sich. War das unsere Bestimmung? War es Schicksal? Oder war es etwas völlig anderes?
Meine Meinung:
Wenn man im Genre der Erotik unterwegs ist, fällt einem schnell auf, dass ein typisches Schema sehr beliebt ist. Meist begegnen wir einer jungen Frau, mal mehr und mal weniger schüchtern, die auf einen Typ Alpha-Mann trifft. Autorität, mächtig, gutaussehend, vereinnahmend. Und sie kann ihm nicht widerstehen. Hinzu kommt vielleicht noch das ein oder andere dunkle Geheimnis und schon schmelzen unsere Frauenherzen dahin. Meins auch, gebe ich zu.
Doch in diesem Auftakt zu ihrer neuen Reihe beschreitet E.L.Todd einen etwas anderen Weg. Denn hier geht es nicht um den steinreichen Multimillionär, der versucht, seine Angebetete zu erobern. Sondern um einen ganz normalen jungen Mann, mit einem ganz normalen Job, der einfach im Cafe auf ein nettes und hübsches Mädchen trifft und die sich gut verstehen. Klingt einfach. Ist es aber nicht- Denn was augenscheinlich als nettes Stelldichein beginnt, verpufft ziemlich schnell wieder, denn Hawke (der gutaussehende junge Mann in diesem Buch) hält Abstand, damit es bloß nicht zu ernst wird. Und Francesca (natürlich die hübsche junge Frau dazu) muss das akzeptieren. Doch dann führt das Schicksal die beiden auf unerwartetem Wege wieder zusammen und es entsteht eine Freundchaft, die tiefer geht, als man ahnen kann. Doch hier ist noch nicht das Ende der Reise...
Die Idee der Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Es hat beinahe etwas Normales, was zwischen Hawke und Francesca passiert, ist jedoch gleichzeitig etwas ganz Besonderes. Schnell bekommt man mit, dass insbesondere Hawke eine ziemlich schwierige Vergangenheit hatte, die ihn immernoch verfolgt und der er nicht entkommen kann. Das Schicksal seiner Familie hat mich sehr berührt und spricht ein schweres Thema an. Und genau dieses Schicksal ist es, das ihn hemmt und dafür sorgt, dass er an sich und allem, was ihm wichtig ist oder sein könnte, zweifelt. Er ist kein einfacher Charakter und hat definitiv seine Macken und manchmal dachte ich mir nur "Ist das sein Ernst?". Aber wenn man die Hintergründe besser versteht, kann man ein Stück weit nachvollziehen, was ihn zu dem Menschen gemacht hat, der er aktuell ist.
Doch Francesca schafft es, hinter seine harte Schale zu blicken und sein Herz zu erwärmen. Sie ist ein sehr sympathischer Charakter. Nachdem sie auf tragische Weise ihre Eltern verlor, ist ihr nur ihr Bruder geblieben sowie ihre beste Freundin. Ihr großer Traum ist ein eigenes Cafe, denn Backen ist ihre große Leidenschaft. Natürlich rechnet sie nicht damit, wie sehr sich ihr Leben ändern wird, als sie Hawke trifft. Aber gleichzeitig ist es der Beginn von etwas ganz Wunderbarem.
E.L.Todd hat in diesem Buch sehr tiefgründige Themen aufgegriffen. Schicksale, Verluste und Dramen spielen hier eine entscheidende Rolle. Aber das gibt dem Ganzen jede Menge Tiefgang und erschafft in Verbimdung mit den unterschiedlichen Charakteren der Protagonisten eine tolle Geschichte. Wie immer schafft man es bei ihrem gewohnt flüssigen Schreibstil beinahe nicht, das Buch aus der Hand zu legen. Auch die Perspektivenwechsel, die ich so gerne bei ihr mag, sind wieder vorhanden und erlauben Einblicke in die verschiedenen Gefühlswelten. Lediglich einige kleine Fehler in Form von doppelten Worten oder Tippfehlerchen haben sich eingeschlichen, aber es hielt sich im Rahmen. Man stockt zwar im jeweiligen Moment kurz, aber mich persönlich hat es nicht sehr behindert.
Es ist natürlich auch nicht verwunderlich, dass sie es mit dem Ende der Geschichte schafft, einen entsetzt zurückzulassen. Ich war einfach nur geschockt, egal ob ich die Beweggründe verstehen konnte oder nicht. Mein Herz blutete für einen Moment und man kann gar nicht anders, als in diesem Moment mitzuleiden. Aber ein Grund mehr gespannt zu sein, was sie sich für die Fortsetzung einfallen lässt.
Fazit:
★★★★★
Für diesen Tollen Einstieg in die Reihe gebe ich volle 5 Sterne. Spannung, Dramatik und tiefgründige Themen vor der Kulisse einer Liebesgeschichte geben dem Buch eine tolle Mischung. Und das Ende lässt genug Fragen offen, um auch den nächsten Band mit dem Titel "Dienstag" lesen zu wollen.
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