Seit dem letzten Sommer




"Seit dem letzten Sommer" ist der Nachfolgeband zu "Bis zum nächsten Sommer" aus der Feder von Katharina Brinckmann. Auf 682 Taschenbuchseiten wird hier die Geschichte des ungleichen Paares George und Melanie fortgesetzt. Ich bedanke mich an dieser Stelle für das zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar.
Vorsorglich weise ich für diejenigen, die den ersten Teil noch nicht kennen, auf die mögliche Spoilergefahr dieser Rezension hin.

Zum Buch:

Vier Monate voller Glück aber auch voller Zweifel liegen hinter Melanie. Vier Monate, in denen sie sich ganz auf ihre Liebe zu George eingelassen hat. Doch nun muss sie zurück nach Deutschland und trifft Stefan, ihren Jugendschwarm wieder. Einen Mann, den George wegen seiner Jugend fürchtet. Als Melanie George zum Trotz nach England zurückkehrt, wird ihre Liebe zu ihm auf eine harte Probe gestellt. Und gerade als Melanie und George glauben, in der Zukunft ihr gemeinsames Glück zu finden, werden sie von Georges Vergangenheit eingeholt.


Meine Meinung:

Es gibt Bücher, da weiß man beim Schreiben der Rezension gar nicht, wo man am besten anfängt. Und das nicht, weil sie einem nicht gefallen haben, sondern genau aus dem gegenteiligen Grund. Weil sie einen total aus den Socken gehauen haben sozusagen. So geht es mir gerade. Aber ich versuche einfach mal, alles was mir durch den Kopf spukt, in die entsprechenden Worte zu fassen.

Was mir bei diesem Buch als erstes ins Auge stach war, abgesehen vom Klappentext, das Cover. Während der erste Teil noch ein händchenhaltendes Paar zeigte, begrüßt uns der zweite mit einem voneinander abgewandten, welches Rücken an Rücken steht. Vielleicht täusche ich mich aber ich denke, man kann bereits hieran abschätzen, dass die Entwicklungen, die den Leser erwarten, nicht gerade die einfachsten sein werden. Und ich kann eines sagen: das stimmt.

Erinnern wir uns kurz zurück: die junge Melanie hatte sich den wesentlich älteren und attraktiven George Duncan verliebt, was auch von seiner Seite auf Gegenseitigkeit beruht. Und sie haben den Schritt gewagt und sind ein Paar geworden. Zugegeben, es war bei weitem nicht immer alles einfach und es gab das ein oder andere Hindernis zu überwinden. Aber sie waren bereit, ihrer Liebe eine Chance zu geben. Zwischen den beiden hat sich eine solch wunderbare Liebesgeschichte entsponnen, dass man aus dem Seufzen gar nicht mehr rauskam und am liebsten mit ihr getauscht hätte. 

Ja, ich gebe es zu. Ich war bereits beim ersten Teil rettungslos verliebt. Das passiert mir gut und gerne mal öfter, dass mich ein Buchcharakter total aus den Socken haut. Aber bei George Duncan hat es mich komplett gepackt. Klingt das peinlich? Mag sein, aber ich stehe dazu. Doch da ich weiß, ich kann ihn definitiv nicht haben (an dieser Stelle möchte ich seufzen, aber ich lasse es lieber :D ), gönne ich ihn wenigstens der lieben Melanie. Und auch diesmal hat es die Autorin geschafft, mich mit der Geschichte rund um diese beiden Menschen komplett zu überzeugen.

Waren die Hindernisse im ersten Buch noch recht gut zu überwinden, so wird es diesmal bei Weitem nicht so leicht. Natürlich werde ich mich hüten, hier zu viel zu verraten, das sollt ihr ja schließlich selber lesen. Was ich sagen kann ist, es war absolut spannend. Es geschahen Dinge, die niemand erwartet hätte und die beiden Liebenden standen schnell vor überraschenden Entwicklungen, die sie irgendwie verarbeiten mussten. Hinzu kamen die Probleme mit Melanies gutem Freund Stefan, ebenso wie die Schwierigkeiten mit ihren Eltern. Und auch Georges Vergangenheit macht die ganze Sache nicht gerade einfacher. Hinzu kommt seine weiterhin autoritäre Art, welche mehr als einmal zu Schwierigkeiten führt.

Dieses Buch deckt wirklich ein breites Spektrum ab. Wir erleben in erster Linie eine wunderbare Romanze bzw. eine Liebe, die einem das Herz schmelzen lassen kann. Es mangelt nicht an Überraschungsmomenten und spannenden Entwicklungen, so dass mir mehr als einmal der Mund offen stand. Die Beziehung zwischen den beiden und deren Verlauf lockte mir auch das ein oder andere Mal eine Träne hervor, weil es mich emotional einfach mitgerissen hat. Und nicht zu vergessen, dass wir es diesmal auch mit einer Portion Dramatik zu tun bekommen, die mich in dem Moment komplett geschockt hat. 

Ich kann nur sagen, dass ich dieses Buch verschlungen habe. Ich mochte auch hier wieder die Aufteilung anhand der Datumsangaben, die man bereits aus dem ersten Teil kennt. Auch wenn wir es hier mit einem Roman von knapp 700 Seiten zu tun haben, wurde ich des Lesens nicht müde, weil die Geschichte der Beiden einen einfach nicht aus ihrem Bann entlässt. Wenn man einmal "Blut geleckt" hat, dann ist man wie verzaubert und kommt einfach nicht davon los. Insbesondere die emotionalen Szenen zwischen George und Melanie finde ich sehr gelungen und auch sehr authentisch, so dass es das Lesen zu einem Erlebnis macht.
Ich für meinen Teil bin so mit dieser Geschichte verschmolzen, dass ich wahrscheinlich sogar 50 Seiten darüber gelesen hätte, wie die beiden ein Blumenbeet anlegen. Es wurde einfach in keinster Weise langweilig.

Ich habe gelacht, geseufzt, gehofft, gebangt und geweint. Dieses Buch hat meine gesamte Gefühlswelt für sich eingenommen. Und wie ich bereits zu Beginn sagte: ich bin verliebt. Und auch auf der letzten Seite des Buches war ich es noch. Ich danke der Autorin alleine schon dafür, dass ich durch sie diesen fantastischen Charakter erleben durfte. Aber genug geschmachtet. Die Gestaltung der letzten Kapitel hat mir sehr gut gefallen und ich finde sie bilden einen absolut passenden Abschluss für diesen tollen Zweiteiler.

Fazit:
 
So bevor ich mich hier noch in einer Rezension mit Romanlänge verliere (es gibt aber auch so vieles was ich noch dazu schreiben könnte) und genauso ausarte wie die Reden von George Duncan, gebe ich hier volle und verdiente 5 Sterne. Ich kann diesen Zweiteiler absolut weiterempfehlen und wer Lust auf eine intensive und tiefgründige Liebesgeschichte hat, die detailreich und ansprechend ist, der ist hier genau richtig. Ich für meinen Teil bin sehr froh, dass ich dieses Lesevergnügen haben durfte. Es ist definitiv eine Geschichte, die sich einen festen Platz in meinem Herzen erarbeitet hat (klingt kitschig, ich weiß). Vielen Dank dafür an die Autorin!

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