Charge (Elektrik 1)




Charge ist der erste Band der Elektrik-Serie von E.L. Todd, der im Herbst 2017 erschien.

Ich danke an dieser Stelle Hartwick Publishing für das zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar.

Klappentext:

Weißglühend, blendend und gefährlich. Genau das ist Volt. Er ist elektrisch. Das erste Mal als ich ihn traf, reagierte mein Körper. Er wand sich, zischte und versprühte Funken. Ich wusste, dass ich ihn wollte, denn er war der erste Mann, der mich gleichzeitig tot und lebendig fühlen ließ. Aber nach einer kurzen Unterhaltung wusste ich, dass er unerreichbar war. Unverfügbar. Jetzt waren wir nur Freunde. Aber würden wir Freunde bleiben?



Wir treten hier in eine spannende und gefühlvolle Geschichte ein. Eigentlich könnte es so einfach sein. Frau und Mann treffen sich, sind sich sympathisch, treffen sich und lernen sich näher kennen, werden eventuell ein Paar. Doch nicht so bei Volt und Taylor. Zwar ist die anfängliche Sympathie definitiv da, aber als sie hinter seine Fassade blickt spürt Taylor sofort, dass es nicht funktionieren würde. Doch wie soll so eine Geschichte dann weitergehen? Probieren sie es doch? Oder lieber nicht? Der Leser wird es erfahren. Während aus den anfänglichen Schwierigkeiten eine tiefe Freundschaft entsteht, ist diese nicht ohne Stolpersteine. Und während Taylor ihr Leben lebt, muss Volt bald bemerken, dass es im Leben eben doch nicht immer so einfach ist, wie es auf den ersten Blick scheint.


Die Protagonisten:

Direkt zu Beginn des Buches lernen wir den männlichen Protagonisten kennen: Volt. Erfolgreich, attraktiv und glücklich, besser könnte es ihm doch gar nicht gehen. Nur eines fehlt ihm noch zu seinem Glück, doch das will er ändern. Er plant, seiner Freundin einen Antrag zu machen. Doch die rosarote Seifenblase zerplatzt von einem Moment auf den anderen, als er sie mit einem Anderen erwischt. Und aus dem freundlichen und optimistischen Mann sprüht von da an nur noch Eiseskälte und Misstrauen, zu tief sitzt der Verrat. Seine zwischenmenschlichen Beziehungen beschränken sich von da an darauf, eine nach der anderen in sein Bett zu bekommen, um seinen inneren Schmerz zu betäuben. Jedwede Erinnerung an das Geschehene oder die Exfreundin machen ihn wütend. Er ist nicht bereit, für irgendjemanden auch nur das geringste tiefergehende Gefühl zuzulassen. Meiner Meinung nach der klassische Selbstschutz. Er hat Angst, wieder verletzt zu werden und dass er wieder enttäuscht wird, sobald er sich auf jemanden einlässt.

Er hat einen sehr starken Charakter, ist sehr ambitioniert und verfolgt seine Ziele mit absolutem Ehrgeiz. Sein Unternehmen, welches er gegründet hat, zeigt eindeutig seine Nächstenliebe und seinen Wunsch, anderen zu helfen. Trotz dessen, dass er in einer reichen Familie aufgewachsen ist, ist er keinesfalls überheblich oder arrogant. Diesen Eindruck erhält man lediglich manchmal im Bezug auf Frauen. Er ist sehr engagiert und wirkt wie ein gestandener Mann, er weiß, was er will und dies im Normalfall auch bekommt.
Erhascht man jedoch einen Blick auf seine sanfte und witzige Seite, kann man gar nicht anders, als ihn sympathisch zu finden und man bekommt einen sehr positiven Eindruck von ihm. Vor allem im Bezug auf Taylor zeigt er sich als sehr hilfsbereit und zuvorkommend.

Taylor indes ist eine engagierte und zielstrebige junge Frau. Sie hat sich ihren Traum verwirklicht und ist Lehrerin geworden und hat an einer Privatschule ihre erste richtige Stelle angetreten. Eifrig verfolgt sie ihr Ziel, eine gute Lehrerin zu werden, was jedoch manchmal gar nicht so einfach ist.
Sie ist romantisch veranlagt, sucht jedoch keineswegs nach einer Liebe wie im Märchen oder dem Prinzen auf dem weißen Ross. Ihr geht es nicht darum, dass jemand sehr gut aussieht und rundum den perfekten Eindruck macht. Sie ist auf der Suche nach jemandem, der auch vom Charakter zu ihr passt und mit dem sie ein normales und glückliches Leben führen kann, jemandem, der vernünftig und erwachsen genug ist.
Aus diesem Grund fällt Volt auch keinesfalls in ihr Schema, denn für ihn sind Frauen nur Trophäen, die es zu sammeln gilt.

Taylor ist keinesfalls überheblich und arrogant, sondern sehr sozial, freundlich und menschenbezogen, was sie zu einem sehr sympathischen Charakter macht. Sie ist sehr besorgt um ihre Freunde und tut alles, was in ihrer Macht steht, um ihnen zu helfen wenn es nötig ist. Sie ist immer für sie da und man sieht in ihr definitiv eine sehr gute Freundin. Doch wenn sie verletzt wird, zeigt sie auch ihre sensible Seite und man erkennt, dass sie sehr emotional sein kann, auch wenn sie das meist zu verbergen versucht.
Gerade aufgrund ihres Charakters gerät sie zunächst mit Volt aneinander, denn hier prallen zwei vollkommen unterschiedliche Welten aufeinander.


Meine Meinung:

Nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, war ich definitiv gespannt. Und der Titel ließ ja ebenfalls eine aufgeladene Geschichte erwarten. Aus diesem Grund wollte ich nur zu gerne in diese Lesewelt eintauchen.

Normalerweise funktioniert das doch alles nach einem festgesetzten Schema: der Mann ist der total tolle Hecht, die Frau das zarte Wesen, dessen er sich bemächtigen will und schlussendlich will er sie erobern. Sie lässt sich überzeugen und wir werden Teil dieser Liebesgeschichte. Doch hier geht das Ganze einen komplett neuen Gang. Der Mann hat ein gebrochenes Herz, Frauen sind für ihn immer nur eine einmalige Sache. Und dann taucht diese eine besondere Person auf und der Versuch, sie ¨rumzukriegen¨ scheitert komplett. Denn sie, die sie anfangs auch von ihm fasziniert ist, will mit einem ¨Weiberhelden¨ nichts zu tun haben, scheint immun gegen seinen Charme.
Und so werden wir hier Zeuge einer komplett anderen Geschichte.

Die Autorin hat hier meiner Meinung nach ein wunderbares Werk geschaffen. Die Charaktere sind sehr spannend gestaltet und auch der Verlauf der Handlung hält einen gefangen. Man kann gar nicht aufhören, zu lesen und will unbedingt wissen, wie es weitergeht. Zum Einen bieten uns auch hier die wechselnden Perspektiven einen tiefen Einblick in die beiden unterschiedlichen Personen und zum Anderen ist der Schreibstil der Autorin sehr ansprechend. Man fühlt in der Geschichte richtig mit und kann sich wunderbar in die einzelnen Szenen hineinversetzen.

Auch die Nebencharaktere fördern die Spannung der Geschichte. So stellt sich dem Leser natürlich vorrangig die Frage, wer Volts geheimnisvolle Exfreundin ist. Denn das ist ein  großes Geheimnis und ich hoffe, es wird im nächsten Band eventuell gelüftet.

Die Autorin schafft es wunderbar, hier eine Mischung aus Spannung, Humor, Gefühl und auch traurigen Elementen zu beschreiben und entführt uns in eine wunderbare Lesewelt. Das offene Ende macht definitiv Lust auf mehr und ich freue mich schon sehr auf die Folgebände.


Fazit:
★★★★★
Ich kann für dieses Buch definitiv eine klare Leseempfehlung geben. Wer Lust hat, etwas zu lesen, was vom klassischen Schema abweicht, ist hier genau richtig. Man kann diese Geschichte einfach nur verschlingen und die Wendepunkte sorgen dafür, dass man es nicht aus der Hand legen will. Von mir definitiv volle Punktzahl!

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