Düsterherz: Aus Schatten gesponnen


Düsterherz: Aus Schatten gesponnen
Autorin: Niamh Swan
Seitenzahl: 250
Erschienen: Juli 2019
Genre: Fantasy

Klappentext:

*SCHICKSAL IST, WENN SICH ZWEI FINDEN, DEREN WELTEN SICH NIEMALS BERÜHRT HÄTTEN.*

Gemeinsam mit dem Höllenhund aus der Unterwelt zu fliehen, war die beste Entscheidung, die Megaira je getroffen hat. Nur eine letzte Aufgabe liegt zwischen ihr und der Freiheit, nach der sie sich seit Jahren sehnt. Sie soll einen Menschen treffen. Aber als sie Elias gegenüber steht, wird sie auf die Probe gestellt: als Rachegöttin kann sie die Bedrohung sehen, die ihn umgibt. Je näher sie sich kommen, umso größer wird der Wunsch, ihn zu schützen. Elias‘ Schicksal ist mit der Unterwelt verbunden. Dem Ort, an den sie niemals zurückkehren wollte. Kann sie ihn retten oder verliert sie damit alles, wofür sie gekämpft hat? Ihr bleibt nicht viel Zeit, denn bald bricht der Frühling an, und Persephone wird sie jagen.


Meine Meinung:

"Düsterherz" ist eines jener Bücher, was mich im allerersten Moment sofort durch dieses wahnsinnig schöne Cover begeistern konnte. Ich war absolut hin und weg und alleine dadurch war klar, ich würde es lesen. Doch auch der Klappentext klang ziemlich spannend und insbesondere, da ich ein Fan von Mythen und Legenden bin, sprach es mich direkt an. Da ist die Geschichte einer Rachegöttin doch eine wahrhaft tolle Aussicht und dann sogar samt Höllenhund, das ist genau mein Ding. Und dann scheint sich da ja sogar noch etwas Romantisches anzubahnen...perfekt!

Ich habe lange überlegt, wie ich am besten meine Bewertung für dieses Buch formuliere. Grundsätzlich muss ich sagen, dass ich es wirklich mochte. Mich hat Megairas Geschichte sehr berührt, ihre Beweggründe und ihr Antrieb, warum sie aus der Unterwelt flieht. Ich fand es toll, dass ein Charakter, den man wahrscheinlich erstmal mit etwas Negativem in Verbindung bringen könnte (Stichwort Rachegöttin, klingt ja nun nicht soo positiv) eine solch einfühlsame und tiefgründige Hintergrundgeschichte bekommen hat. Und auch, als Megaira dann auf Elias trifft, spürt man sofort, dass da noch einiges im Busch ist und die Spannung ist wahrhaft geweckt.
Bei Elias wusste ich anfangs gar nicht so recht, was ich von ihm halten sollte. Was ihn betraf so wirkte das alles sehr geheimnisvoll und ich bin lange Zeit nicht so recht dahintergestiegen, was es mit ihm auf sich hatte. Das führte dazu, dass ich mir schon die wildesten Schicksale für ihn ausgemalt habe. Aber das ist ja nichts Schlechtes. Es hat mich zum Nachdenken angeregt und sorgte umso mehr dafür, dass man neugierig am Ball blieb. Und auch, wenn er mir zwischendurch wirklich seltsam erschien, so kam man doch nicht so richtig von ihm los. Umso überraschter war ich dann, als sich die Wahrheit offenbarte, mit der ich so überhaupt nicht gerechnet hatte. Aber die Wendung gefiel mir sehr gut.

Auch die Nebencharaktere haben in diesem Buch einen mitunter großen Anteil. Mein absolutes Highlight hier: der Höllenhund. Mein absoluter Favorit. Der hat mir mit seiner Rolle und seiner Art wahnsinnig gut gefallen und ich musste oftmals lachen beim Lesen, weil es zu lustig war. 
Auch Persephone fand ich auf die hier gewählte Art und Weise faszinierend, vor allem, da sie mitunter von dem Bild, das man von dieser Göttin hat, abweicht. Aber genau das fand ich spannend.
Und dann ist da noch Charon, der Fährmann. Interessanter Charakter. Er sorgte dafür, dass ich zwischendurch meine Zweifel hatte, wie die ganze Geschichte ausgehen würde. So richtig schlau bin ich aus ihm nicht geworden und egal, wie er sich verhalten hat, ich konnte ihm nicht so recht trauen. Auch hier braucht es eine ganze Weile, bis man die Zusammenhänge versteht und das Puzzle sich findet.

Während die Grundlage der Geschichte und die Charaktere mir wirklich gut gefallen haben, hatte ich mit der Umsetzung des Ganzen allerdings stellenweise meine Probleme. Was ich vorrangig schade fand, war das Tempo. Ich denke, mit ein bisschen weniger Geschwindigkeit hätte man hier noch ein bisschen mehr in die Tiefe gehen können. Teilweise wechselte von einer Zeile zur nächsten der Schauplatz und ich hatte dann kurzzeitig Probleme, die Kurve zu bekommen. Die Übergänge waren mir dann stellenweise etwas zu flott und es wirkte dadurch etwas abgehackt und nahm dem Ganzen die Tiefe. Auch, dass manche Dinge etwas in den Hintergrund rutschten und eine andere Thematik den Vorrang hatte, fand ich mitunter etwas holprig. Während z.B. Charon mehr ins Zentrum rückte, ging Elias dabei total verloren und kam erst später wieder zum Tragen. Ich denke, hier hätte man das Ganze ein wenig runder gestalten können. So richtig Fahrt nahm es dann nochmal zum Ende hin auf, wo dann der große Showdown folgte, der wirklich spannend und packend war.
Ansonsten fand ich das Buch wirklich gelungen und als Debut der Autorin ist es dennoch ein gelungener Auftakt. Wer weiß, vielleicht gibt es ja bald noch mehr Geschichten aus dieser Welt. Allerdings darf es dann gerne auch ein paar Seiten mehr haben und im Verlauf ruhig ein wenig ausgeschmückt sein, denn die Idee ist wirklich toll!

Fazit:
★★★☆☆
Die Idee und die Grundlage des Buches bekommen von mir meine vollste Zustimmung. Die Umsetzung hätte allerdings noch ein paar Feinheiten verdient. Nichtsdestotrotz ist es definitiv kein schlechtes Buch und ich würde es trotzdem jederzeit wieder lesen. 

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