Die Melodie der Schatten


Die Melodie der Schatten
Autorin: Maria W. Peter
Seitenzahl: 673
Verlag: Bastei Lübbe
Erschienen: Oktober 2017
Genre: Historie

Ich bedanke mich an dieser Stelle bei "NetGalley" und dem Verlag für das zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar!

Klappentext:
 
Ein verfluchter Flecken Erde, diese Highlands. Ein Land, das von Tränen und Blut getränkt ist."

Schottland, 1837: Die junge Fiona Hemington ist auf dem Weg zu ihrer Tante in den Highlands, als ihre Kutsche in einen Hinterhalt gerät. Halbtot vor Angst und Erschöpfung schlägt sie sich bis zu einem abgelegenen Herrenhaus durch. Doch der Besitzer ist Fiona ebenso unheimlich wie das alte Gemäuer. Nachts quälen sie dunkle Traumbilder und seltsame Geräusche: Schritte, Stimmen, eine wiederkehrende Melodie. Liegt tatsächlich ein Fluch auf dem Haus, seit die gälischen Pächter gewaltsam vertrieben wurden? Oder ist Fiona dabei, den Verstand zu verlieren?

Meine Meinung:

Als ich auf "Melodie der Schatten" stieß, war es die Thematik, die mich auf Anhieb Lust auf dieses Buch bekommen ließ. Ich bin ja ein absoluter Fan von Geschichten, die in Schottland bzw den Highlands spielen und komme da einfach nie dran vorbei. Die Weiten der Hochebenen, die historischen Hintergründe, damit kann man mich absolut locken. Und so landete dieses Buch weit oben auf meiner Liste und jetzt, wo ich durch bin, kann ich sagen, es hat sich absolut gelohnt!
Wer Lust auf ein historisches Buch hat, in dem es das ein oder andere geheimnisvolle Element zu entdecken gibt, der ist hier genau richtig!

Die Handlung spielt in Schottland im Jahr 1837. Im Mittelpunkt steht die junge Fiona, Tochter eines Earls, die auf dem Weg in die Highlands und dabei in einen Überfall gerät. Auf der Flucht landet sie in einem alten Herrenhaus, in dem sie einstweilen Unterschlupf findet. Doch hier scheinen sich seltsame Dinge abzuspielen, eine unheimliche Begebenheit folgt der anderen und auch der Hausherr, Aiden Thirstane, ist nicht gerade vertrauenerweckend. Doch trotz all der seltsamen Dinge ist Fionas Interesse geweckt: was spielt sich in diesem Haus ab?

Natürlich verrate ich an dieser Stelle nicht, was dort geschieht. Doch ich kann euch sagen, es ist wirklich eine sehr fesselnde Geschichte. Man erfährt bereits frühzeitig, dass Fiona recht speziell ist und dadurch nicht unbedingt der Star der Gesellschaft ist. Doch sie ist eben auch nicht dumm, sie ist in meinen Augen eine sehr kluge Frau. Allerdings fordert das Puzzle, mit dem sie sich aktuell konfrontiert sieht, ganz schön heraus und es dauert seine Zeit, bis sie klarer sieht. Man ist spätestens ab dem Zeitpunkt, als sie das Anwesen betritt, davon überzeugt, dass hier irgendetwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Ich verrate nicht zu viel, wenn ich sage, dass das Buch außerordentlich geheimnisvoll und mystisch angehaucht ist.
Ebenso wie der Hausherr selbst. Aiden Thirstane ist ein Laird, für den ich auch sofort ein Bild vor Augen hatte. Im Gegensatz zu Fiona kann man ihn eigentlich so gar nicht durchschauen. Er ist wie ein Buch mit sieben Siegeln und man will einfach wissen, was da dahintersteckt. Gelegentlich scheint das Bild klarer zu werden, insbesondere, wenn die Autorin in seine Perspektive wechselt, doch dann steht man erneut vor einem verwirrenden Geflecht und ist erneut absolut unsicher.

So zumindest ging es mir. Ich fühlte mich auf der Suche nach des Rätsels Lösung und das macht einen hohen Spannungsfaktor dieses Buches aus. Der erste Teil des Buches umfasst explizit die Tage nach Fionas Ankunft und ist nochmal in die einzelnen Tage unterteilt. Ich mochte diese Art der Kapitelgestaltung sehr, man hatte so direkt das Gefühl, voll und ganz dabei zu sein. Dieser wie gesagt erste Teil des Buches hat mich teilweise verwirrt, gefesselt und teilweise auch erschreckt, denn die Geschehnisse haben teilweise doch einen schauerlichen Charakter. Aber das passt auch wunderbar zu dem Haus und dem ganzen Drumherum. Zumindest einiges wird einem dann am Ende dieses Teils auch klarer, aber eben nicht alles und so ist man natürlich gefesselt genug, um in Teil 2 einzusteigen, der nochmal bestimmte Ereignisse enthält. Den Unterschied zum ersten Teil spürt man deutlich, doch auch hier bleibt es absolut spanned. Hier wird die Thematik beinahe ernster, man erfährt hier einiges, was dem Puzzle mehr Sinn verleiht. Doch natürlich verrate ich dazu nicht mehr ;) Nur so viel: die eigentliche Auflösung hat mich wahnsinnig überrascht, da wäre ich am Anfang so in der Form wahrscheinlich niemals drauf gekommen. Aber so wie es ist, passt es perfekt!

Im Gesamten muss ich sagen, dass mir dieses Buch wirklich sehr gut gefallen hat. Der historische Aspekt ist wunderbar gelungen, die Autorin hat hier großartige Arbeit geleistet und die Belegung mit den realen Fakten ist wirklich absolut authentisch. Auch die Charaktere selbst sind sehr faszinierend und es macht Spaß, zu entdecken, mit wem man es hier eigentlich zu tun hat. Es ist spannend, fesselnd und mitunter sogar dramatisch, hier wurde wirklich eine sehr gute Mischung geschaffen.  Ganz besonders hat mir auch gefallen, wie die Autorin die Aspekte der gäischen Sprache eingebaut hat, damit konnte sie mich nochmal ein Stück mehr begeistern, als sowieso schon.
Der Klappentext hat absolut das gehalten, was er versprochen hat und die Autorin konnte mich hier voll und ganz überzeugen.

Fazit:
★★★★★
Dieses Buch ist ungemein faszinierend und sehr geheimnisvoll, was es zu einem ganz besonderen Leseerlebnis macht. Wer gerne historische Geschichten liest ist hier auf jeden Fall genau richtig. Ich vergebe auf jeden Fall verdiente 5 Sternchen und eine klare Leseempfehlung!

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