The Ivy Years - Solange wir schweigen


The Ivy Years - Solange wir schweigen
Autorin: Sarina Bowen
Seitenzahl: 384
Reihe: The Ivy Years
Verlag: Lyx
Erschienen: Oktober 2018
Genre: Liebe, New Adult

Ich bedanke mich an dieser Stelle bei "Netgalley" und dem Verlag für das zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar. 

Klappentext:

Wenn die Liebe dein dunkelstes Geheimnis ist ...

Michael Graham ist geschockt, als er erfährt, dass das neueste Mitglied des Eishockeyteams ausgerechnet John Rikker ist - der Einzige, der Michaels größtes Geheimnis kennt. Michael weiß augenblicklich, dass für ihn alles auf dem Spiel steht, was er sich am Harkness College aufgebaut hat. Denn auch nach all den Jahren kann Johns Lächeln allein seine Welt aus den Angeln heben ...

Meine Meinung:

Endlich geht es weiter mit den "Ivy Years". Mit "Solange wir schweigen" sind wir nunmehr beim dritten Band angelangt und bisher konnte die Reihe ja auf ganzer Linie bei mir punkten. Und ich bin ehrlich: ich war diesmal etwas skeptisch. Denn das Setting ist schon anders, als man es ursprünglich gewohnt ist. Denn erstmals stehen hier nicht das typische Mann-Frau-Pairing im Vordergrund, sondern zwei Männer und ihre Gefühle zueinander. Ich bin jetzt auch nicht so der Typ Leser, der häufig solche Geschichten liest und war sehr gespannt, ob mich das Ganze würde packen können. Und ich kann guten Gewissens sagen: ja, es konnte mich absolut fesseln!

Wie bereits erwähnt stehen diesmal zwei Männer im Mittelpunkt des Geschehens. Michael Graham und John Rikker. Einst beste Freunde, entzweite sie ein dramatisches Ereignis und jeglicher Kontakt brach ab. Bis jetzt. Denn plötzlich steht Rikker wieder auf der Matte und spielt von nun an im selben Eishockeyteam wie Graham. Ich glaube, ich brauche gar nicht groß erwähnen, dass das nicht gerade das überschwänglichste Wiedersehen aller Zeiten wird. Hier gibt es einige schwere Hürden, die im Weg liegen und das Vorankommen sehr stark erschweren... Doch sind die überhaupt zu überwinden?

Tja, Rikker und Graham, was soll ich sagen. Die zwei sind einfach toll. Kann man nicht anders ausdrücken. Sie sind ein wirklich sympathisches Pairing und auch, wenn ich mich noch nie wirklich auf eine Geschichte dieser Art eingelassen habe, so konnten sie von Anfang an mein Herz für sich gewinnen. Ich bin fasziniert, wie großartig die Autorin diese ganze Thematik überhaupt umgesetzt hat. Denn hier geht es um weit mehr, als die schlichte Tatsache, dass sich da mal zwei Männer ineinander verlieben.
Zum Einen geht es hier um Toleranz und Akzeptanz. Die Situation, in der sich Rikker und Graham befinden, ist auch nach außen hin nicht ohne Tücken. Auch, wenn man bedenkt, dass lediglich Rikker der "Geoutete" ist. Die Menschen rundrum, seien es Familie, Freunde oder wie in diesem Fall auch Teamkollegen, sind mitunter nicht gerade positiv gestimmt, wenn sie sich näher auf diese Thematik einlassen sollen. Hier stehen freche Sprüche, Intoleranz und sogar Mobbing auf der Tagesordnung und das nagt wiederum an den Betroffenen selbst. Diese Problematik wurde wunderbar herausgearbeitet und ich habe das der Autorin so alles absolut abgenommen. Es war einfach authenthisch und man konnte sich richtiggehend in die Situation hineinversetzen.
Man erlebt hier deutlich, wie unterschiedlich die Menschen sein können und wie anders jeder mit so etwas umgeht. Während Rikker, der absolut christlich erzogen wurde, zu dem steht, was er fühlt, kann Graham - der wohlgemerkt ein weitaus toleranteres Elternhaus hatte -  nicht damit umgehen. Diese ganzen Höhen und Tiefen werfen ein wunderbares Bild auf die Gesamtsituation und geben dem Buch jede Menge Tiefe.

Wie auch bereits in den vorhergehenden Büchern der Reihe, gibt es natürlich auch hier einzelne erotische Szenen. Ich war gespannt, denn in der Form war das für mich absolutes Neuland :D Doch ich muss sagen, die Umsetzung ist sehr gut gelungen, es war keinesfalls seltsam oder komisch, man konnte sich genauso gut darauf einlassen, wie auch in anderen Büchern mit anderen Pairings.
Doch nicht nur Rikker und Graham habe ich während des Lesens ins Herz geschlossen, nein, auch einige Nebencharaktere konnten mich absolut überzeugen - allen voran Bella und auch Rikkers Freunde von "früher". Hier lernt man einfach, dass es auch noch Menschen gibt, die unvoreingenommen und positiv eingestellt sind. Denen es einfach um den Menschen selbst geht.
Ich habe stellenweise auch wirklich sehr mitgelitten, wenn wieder einmal die absoluten "Hasser" auf den Plan traten und ihre üblen Spiele losgelassen haben. Da fühlt man auch mit einem Graham mit, der sich dann immer mehr in sich zurückzieht. Man könnte sagen, es ist stellenweise regelrecht leicht dramatisch, was sich hier unter den jungen Leuten so alles abspielt. Aber auch die tieferen Gedanken von Rikker und Graham haben mich oftmals sehr berührt, da man eben genau miterlebt, wie es in ihnen aussieht - Perspektivenwechsel sei Dank ;)

Für mich ist das Gesamtpaket des Buches wirklich gelungen. Was ich allerdings schade fand, war, dass mir am Ende alles ein wenig zu schnell ging. Da fehlte mir dann ein wenig die Tiefe, ich finde, da hätte man das Ganze etwas mehr ausarbeiten können. Vor allem nach all dem, was im Verlauf des Buches geschehen ist. Das fand ich recht schade und da war ich dann auch etwas enttäuscht. Aber nichtsdestotrotz hat mir das Buch viel gegeben und ich glaube, ich würde mich jederzeit wieder auf so eine "andere" Geschichte einlassen. Anders ist eben manchmal auch einfach nur gut.

Fazit: 
★★★
Abgesehen davon, dass ich mir am Ende etwas mehr Input gewünscht hätte, fand ich das Buch wirklich echt klasse! Ich vergebe hier verdiente 4 von 5 Sternen und eine klare Leseempfehlung!

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