Elfenwächter - Weg der Magie (Buch 3)


Elfenwächter - Weg der Magie
Autorin: Carolin Emrich
Seitenzahl: 328
Verlag: Sternensand Verlag
Erschienen: August 2018
Genre: Fantasy

Achtung, diese Rezension kann Spoiler zu den vorhergehenden Teilen enthalten!

Klappentext:
 
Nach dem plötzlichen Tod seines Vaters muss Avathandal seinen Platz im alten Rat der Elfenhauptstadt Havaris einnehmen. Eine Aufgabe, die er verabscheut, zumal die anderen Ratsmitglieder ihn nicht respektieren und nur bedingt seine Bemühungen unterstützen, die Magie des Elfenwaldes und damit seinen Clan zu retten. Auch Tris, die ihn begleitet, stößt an ihre Grenzen. Denn als Mensch kann sie sich in der Hauptstadt kaum frei bewegen und muss machtlos zusehen, wie Avathandal unter seiner Bürde zu zerbrechen droht und sich immer mehr von ihr entfernt.

Meine Meinung:

Es ist immer wieder ein komisches Gefühl, wenn man den letzten und finalen Teil einer Reihe - oder in diesem Fall einer Trilogie - in den Händen hält. Man hat die Charaktere auf einer langen Reise begleitet und dann weiß man plötzlich, dass diese Reise zuende geht. Und so ist es auch hier. Aber bevor ich zu meiner eigentlich "Beurteilung" komme, muss ich einfach mal sagen, dass das Cover dieses dritten Bandes mir von allen drei am besten gefällt. Ich weiß nicht warum, aber dieses Motiv hat mich direkt bezaubert und irgendwie hat es einfach etwas ganz besonderes. Daumen hoch für diese sehr schöne Gestaltung!

Doch kommen wir zum Kern des Ganzen. In Band 2 der Trilogie wurden ja bereits die Weichen dafür gelegt, was die Protagonisten noch erwarten würden. Der Krieg ist gewonnen, der neue König auf dem Thron. Doch damit ist ja noch nicht alles gelöst. Avathandal muss den Posten seines Vaters im alten Rat einnehmen und noch dazu eine Lösung finden, den magischen Wald zu retten. Das alles zehrt nicht nur an seinen Kräften, sondern kratzt auch an seiner Beziehung zu Tris. Dieser Weg wird definitiv kein einfacher sein....

Eigentlich weiß ich gar nicht so recht, wo ich genau anfangen soll. Ich habe so viele Gedanken im Kopf und keine Ahnung, wie ich sie in eine gute Reihenfolge bringen soll. Vielleicht erstmal ein paar Sätze zu den Charakteren.
Tris hat mir in diesem Band mit am besten gefallen. Während sie mir im zweiten Band teilweise etwas zu anstrengend war, erschien sie mir hier gereifter und erfahrener. Sie weiß besser mit den verschiedenen Situationen umzugehen, denkt weit mehr nach, zieht gute Schlüsse und Kombinationen. Überhaupt ist sie meiner Meinung nach etwas nachdenklicher geworden, aber das ist nichts schlechtes. Eher im Gegenteil. Ihr fallen teilweise Dinge auf, die anderen eher verborgen bleiben. Und sie ist bereit, Konsequenzen zu ziehen, sobald diese notwendig werden...
Im Gegensatz dazu spürt man auch deutlich die Veränderungen, die Avathandal betreffen. Wenn man noch an den Elf zurückdenk, den man im ersten Teil kennenlernen durfte, so hat man hier teilweise das Gefühl, eine vollkommen andere Person vor sich zu haben. Er hat sich sehr verändert und da spielt auch die dunkle Magie ihre Rolle, der er sich leider zu sehr zugewandt hat. Man erlebt deutlich, wie es ihn regelrecht zerstört und nicht einmal Tris kann das in irgendeiner Form verhindern, was schlussendlich zu dramatischen Entwicklungen führt. Er hat mir beim Lesen schon ein wenig Leid getan, denn auch, wenn er gewissermaßen selbst die Schuld trägt, so tat es mir im Herzen weh, dass er selbst vor Lug und Trug nicht zurückschreckte. Aber ich glaube, genau diese Entwicklung war irgendwie auch notwendig.

Was die anderen Charaktere betrifft, so füllen sie ihre Rollen weiterhin bestens aus und man wird mitunter auch die ein oder andere Überraschung erleben. Wer mich allerdings noch immer etwas irritiert, ist Lilly. So richtig schlau bin ich aus ihr nicht geworden, auch bis zum Schluss nicht. Und was ihre "Beziehung" angeht, ist es mir weiterhin ein Rätsel, ob das wirklich alles nur eine simple Vereinbarung ist oder ob da die ganze Zeit doch mehr Gefühle dahintersteckten, als man dachte. Aber das sind so Kleinigkeiten, wo ich denke, das kann man ruhig der Fantasie des Lesers überlassen. Es muss ja nicht immer alles 100% fest irgendwo stehen.

Alles in allem besticht das Buch durch eine spannende Entwicklung und man ist von Anfang an absolut gefesselt. Ich war so in der Geschichte versunken, dass ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen habe. Die Thematik ist natürlich im Gegensatz zum ersten Band um Einiges ernster, aber das finde ich gut und es zeigt deutlich, was sich alles verändert hat. Insbesondere auch die Beziehung zwischen Avathandal und Tris hat mich sehr beschäftigt und natürlich auch berührt, denn hier ist nichts mehr so klar, wie es einst schien.
Natürlich hat man ja auch eine gewisse Vorstellung, wie das Ganze dann ausgeht oder sich am Ende findet. Von dem Weg, den die Autorin hier gegangen ist, war ich allerdings absolut überrascht! Damit hätte ich niemals gerechnet und das hat mich emotional dann auch ziemlich gepackt. Allerdings, wenn man dann genauer darüber nachdenkt, ist es genau der richtige Weg gewesen. Ich hatte das Gefühl, das Puzzle hat sich zusammengesetzt. Zudem hat man während des Lesens die ganze Zeit schon das Gefühl, dass etwas in der Luft liegt und so löst es sich auf auf, was das ist.

Auch, wenn man vielleicht zu dem ein oder anderen Aspekt der Geschichte vielleicht noch mehr hätte wissen wollen oder lesen wollen, so ist das Maß des Buches ideal. Es konzentriert sich auf das, was wirklich wichtig ist und ist im Gesamtpaket absolut gelungen! Für mich ist es nach dem ersten Band mein zweitliebstes Buch der Reihe und ich finde, es ist ein würdiges und gelungenes Finale dieser tollen Trilogie!

Fazit:
★★★★★
Auch, wenn ich eigentlich so meine ganz eigenen Vorstellungen hatte und dann doch am Ende doch wahrhaft überrascht wurde, ist "Weg der Magie" in meinen Augen ein tolles Finale der Trilogie, welches den Charakteren und der Geschichte würdig ist. Aus diesem Grund vergebe ich hier volle 5 Sterne!


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